Erste DM „Cross“ – Alex Koop war dabei

(htr). Die ersten deutschen Meistertitel im Radsport sind im brandenburgischen Luckenwalde vergeben worden, hier versammelten sich die besten deutschen Radcrosser von der U15 bis zu den Masters4. Aber nicht nur diese, inzwischen nutzen auch immer mehr Straßenrennfahrer oder Mountainbiker das Cross-Angebot als kurzweilige wie auch effektive Abwechslung zum Wintertraining.

Die einstigen Querfeldeinfahrer, die sich heute Cyclocrosser nennen und Wettkämpfe auf kurzen Runden mit durchschnittlich 60 Minuten Laufzeit absolvieren, erleben so etwas wie einen zweiten Frühling, was sich auch an den steigenden Verkaufszahlen von Gravelbikes ablesen lässt. In den Beneluxländern beispielsweise entpuppen sich die Cyclocross-Rennen als wahre Volksfeste mit bis zu 25 000 Zuschauern mit den Zugpferden Mathieu van der Poel (Niederlande) und Wout van Aert (Belgien), wäre da in der heutigen Zeit nicht die Corona-Pandemie.

So mussten auch die deutschen Meisterschaften ohne Zuschauer in Luckenwalde auskommen. Und ursprünglich war das Event unter dem Motto geplant: »Wenn der Vater mit dem Sohne«. Allerdings wurde daraus nichts, denn Arvid Koop von der RV Gießen-Kleinlinden erkrankte vor der DM und verzichtete auf einen Start. Der ab dieser Saison bei den U19 startberechtigte Schüler der Gießener Liebigschule konzentriert sich nun auf die Bundesliga-Straßensaison, hier geht er für das Team Hessen an den Start. Somit stand »nur« ein Koop an der Startlinie, »Papa Alexander«, der in der Masters3-Klasse den »sehr selektiven Kurs mit vielen Kurven, Treppen und Brücken und frischem Schnee« in Angriff nahm. Der 49-jährige Arzt für Innere Medizin kam »ganz gut vom Start weg«, allerdings unterliefen ihm immer wieder kleinere Fehler, die natürlich in der Endabrechnung Plätze kosteten. Alexander Koop, der seine Stärken auf Asphalt hat und in dieser Saison Podestplätze bei Masters3-Straßenrennen anpeilt mit dem Höhepunkt deutsche Meisterschaft in Görlitz (»da möchte ich einen Top-10-Platz herausfahren«), konnte zumindest auf dem kurzen Kurs eine Überrundung durch die Cyclo-Spezialisten verhindern und kam »heil ins Ziel«, was bei dieser hohen Starterzahl und enger Streckenführung nicht selbstverständlich war. Zumal der Start auf 8.30 Uhr vorverlegt und die Klassen Masters 2 und 3 zusammengelegt wurden. Somit war auch nur eine Streckenbesichtigung in den frühen Morgenstunden im Dunkeln möglich. Den Sieg nach 40:53 Minuten sicherte sich Stefan Danowski vom Stevens Racing Team, Koop wurde auf Rang 33 abgewunken.

 

Erstmals vergab der Bund Deutscher Radfahrer auch Medaillen für Seniorinnen Ü40. Allerdings ohne weitere Unterteilung in Ü45, Ü50 etc. Birgit Jüngst-Dauber, die kürzlich noch für die RV Gießen-Kleinlinden an der Startlinie gestanden hatte und seit der Saison 2022 für den neu gegründeten FSC (Flowtrail Sport Club) Bad Endbach unterwegs ist, fuhr bis auf den fünften Platz vor. Dabei musste sich die Ex-MTB-Europameisterin in der Eliteklasse erst einmal an die vielen Kurven und fehlenden längeren Anstiege gewöhnen, um gegen Rennende sogar mit der zweitbesten Rundenzeit zu glänzen. Hier hatte Birgit Unterberger (OSC Potsdam) nach 34:03 Minuten die Nase vorn.

Südlich von Berlin kam es in den Eliteklassen zu den erwartenden Favoritensiegen durch Marcel Meisen (Stolberg) und Elisabeth Brandau (RSC Schönaich).

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