Hoch die Hände, Wochenende…

Was für ein Wochenende für unseren Verein, die Radfahrervereinigung 1904/27 Gießen-Kleinlinden. Von Samstag bis Montag am 1. Maifeiertag waren verschiedene Vereinsmitglieder auf verschiedenen Wegen und Pfaden unterwegs. Und sie alle haben sich mehr als tapfer geschlagen, ob im strömenden Regen in der Eifel, bei angenehmen Temperaturen am Fuße des Hoherodskopfs, mit klammen Händen und bibbernden Zähnen bei Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt oder auch als RTF-Starterin bei der Bezirksfahrt in Frankfurt. Und nicht zu vergessen bei Sport in der City in der Gießener Innenstadt.

Über Stock und Stein, besser über Baumstamm und Felsbrocken, hieß es bei Sport in der City, wo Sönke und Lukas mit ihren artistischen Trialdarbietungen die Zuschauer in Atem hielten. Hier hatten die heimischen Sportvereine den Seltersweg in eine Sportmeile verwandelt. Und auch wenn viele interessante Sportangebote präsentiert wurden, unser Stand am Kugelbrunnen war meist sehr rege frequentiert. Und Sönke und Lukas haben somit auch beste Werbung für unseren Verein gemacht.

Bereits einen Tag zuvor war Leo nach Schotten gefahren, um bei »Sturm auf den Vulkan« unsere Vereinsfarben zu vertreten. Hier waren Läufer und MTBler gefordert. Leo war natürlich mit dem MTB am Start und stürmte in 39:43 Minuten auf den Hoherodskopf. Dabei bewältigte er 500 Höhenmeter und war nur 6:53 Minuten langsamer als der Gesamtsieger. Da es keine separate U17-Wertung gab, wurde Leo in die U19 gestuft, wo er immerhin noch als Neunter geführt wurde.

Am Sonntag hatte sich Ingrid auf den Weg in die Frankfurter Hahnstraße gemacht, wo der Radsportbezirk Frankfurt die ehemalige SKG-Frankfurt-RTF über die Bühne zog. Dabei legte sie erstmals die Drei-Punkte-Distanz von 116 km zurück, und das alles ohne Klickies und Windschattenunterstützung. Bleibt zu hoffen, dass Ingrid demnächst wieder im RV-Verbund unterwegs sein kann.

Einen Tag später, am 1. Mai, zeigte sich Chris gnadenlos. In Ochtendung in der Eifel war Marathon-Zeit. 218 km lang war die Strecke, Geli und Chris standen um 6 Uhr pünktlich am Start. »Wenn man eine gute Gruppe hat, darf man nicht reißen lassen«, ließ uns später Chris wissen, der im Dauerregen die 2500 Höhenmeter absolvierte. Geli hatte verständlicherweise nach 76 km genug, bracht ab und wartete im Ziel auf unseren »Ironman«.

Der 1. Mai ist auch traditionell der Tag für »Rund um den Henninger Turm«, wie das Rennen bei den meisten von uns noch verankert sein dürfte. Und mit einem großen Team waren wir an den Startpunkten in Eschborn und Frankfurt vertreten. Bereits am Sonntag machte sich ein erster Trupp auf dem Weg nach Eschborn, um die Startunterlagen abzuholen. Dabei erwischten Dagi, Wolfgang, Su und Georg unter anderem John Degenkolb zum Fotoshooting sowie Simon Geschke, Tour-Etappensieger von 2015, der für unsere Jugendfahrer Trinkflaschen signierte.

Am Montag in aller Hergottsfrühe startete die RV-Armada unter anderem mit dem vom Autohaus Weller zur Verfügung gestellten Transporter Richtung Süden. Ein Blick auf das Regenradar war der Stimmung wenig zuträglich, zumal die Temperaturen mit einem Mai-Beginn nichts zu tun hatten. Spätestens am Sandplacken warfen viele Teilnehmer das Handtuch, gaben auf und suchten Zuflucht in den Besenwagen. Unsere Fahrer unter 5049 Teilnehmern der Skoda-Velotour allerdings kamen alle durch, und Dagi »schoss« den Vogel ab, als sie als Altersklassen-Dritte nach 80 Kilometern das Ziel in Eschborn erreichte. Die meisten suchten nach dem Zieleinlauf erst einmal das schützende Auto auf, ließen den Motor an und setzten die Sitzheizung in Gang, um Stück für Stück wieder aufzutauen. Die Schleife durch den Taunus hatte angesichts Dauerregens und Temperaturen von null Grad Celsius auf dem Feldberg den RV-Fahrern alles abverlangt.

Und doch war es ein riesiges Erlebnis, von dem noch in Wochen und Monaten zu sprechen sein wird. Denn auch die Jugendfahrer hatten ihren großen Auftritt rund um die Alte Oper, wobei Florian, Tim, Arvid und Samuel extrem starker Konkurrenz ausgesetzt waren. Und doch waren sie angetan von der großartigen Kulisse, genauso wie unser Handbiker Walter, der in der Special-Klasse den hervorragenden zweiten Platz belegte.

Nachfolgend die Ergebnisse der RV-Teilnehmer in Frankfurt inclusive der jeweiligen Klassensieger:
U17 (42 km): 1. Tom Tindner (ESV Lok Zwickau) 56:36 (Schnitt 44,53), … 22. Florian Wiegand (RV Gießen-Kleinlinden).

U13 (21 km): 1. Justin Bellinger (RSC Biberach) 33:25 (37,72), … 12. Tim Nissel +1:01, 17. Arvid Kopp +1:21, 20. Samuel Möller (alle RV Gießen-Kleinlinden) +1:38.

Velotour (110 km): 1. Dirk Müller (Radroo Team) 2:55:29 (37,78), … 112. Mike Pommerening (RV Gießen-Kleinlinden, Team delta-bike.de) 3:12:20 (45. Master 1). – Frauen: 1. Gabriele Leder (Team Buzkashi) 3:20:52 (33,01), … 47. Gudrun Koop (RV Gießen-Kleinlinden) 4:01:02 (14. Master 2).

Velotour (80 km): Frauen: 1. Julia Wolff (Team Merida Schweiz) 2:21:33 (34,00), … 6. Dagi Rinn (RV Gießen-Kleinlinden, Team delta-bike.de) 2:27:54 (3. Master 2). – Männer: 1. Nicolas Starosta (Team Drinkuth) 2:04:20 (38,71), … 77. Wolfgang Rinn (RV Gießen-Kleinlinden, Team delta-bike.de) 2:20:13 (22. Master 2), 107. Oliver Böll (RV Gießen-Kleinlinden, Team delta-bike.de) 2:24:18 (30. Master 2), 425. Georg Nicolai (RV Gießen-Kleinlinden) 2:46:13 (124. Master 2).

Velotour Specials (50 km/Handbike): 1. Edgar Teufel (RSV Öschelbronn) 1:25:27 (21,48), 2. Walter Enders (RV Gießen-Kleinlinden/USC Magdeburg) +20:35.

Velotour 50 km: Frauen: 1. Tanja Hennes (Team Lübberring) 1:18:14 (40,35), … 159. Anne Schüttler (RV Gießen-Kleinlinden/USC Magdeburg) 2:08:30 (54. Master 1).

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